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Gebäude   5_dsz_exteriorsky.jpg   Die Zollverein School baut.

Impulsprojekt für das Weltkulturerbe Zollverein
Konzeptionelles Fundament der Zollverein School of Management and Design ist der Gestaltungsprozess: ein komplexer Entwicklungsabschnitt, der vom ersten Gedanken in der Konzeptphase über viele Ideen und Skizzen schließlich in die dritte Dimension führt, Gestalt annimmt und erlebbar wird - als sinnlich erfahrbares Designobjekt. Dieser Prozess wird sich insbesondere auch in dem neuen Gebäude der Zollverein School widerspiegeln. Als erster Neubau auf dem Gelände des Weltkulturerbes Zollverein ist die Zollverein School zugleich ein wegweisendes Impulsprojekt für die künftige Entwicklung des altindustriellen Areals zu einem Designstandort von internationaler Strahlkraft. Mit dem Gebäude ist zudem eine städtebauliche Aufwertung der umliegenden Stadtteile im Essener Norden und des Ruhrgebiets insgesamt verbunden.

Erster Spatenstich: 17. März 2005
Der erste Spatenstich im März 2005 markiert den Beginn der Bauarbeiten für den Neubau der Zollverein School. Das Gebäude ist im Masterplan des renommierten Architekten und Städteplaners Rem Koolhaas als städtebaulicher "Attraktor" beschrieben und entsteht auf dem ehemaligen Standort der Schraubenfabrik Wilhelmi an der nördlichen Zufahrt zum Zechengelände an der Gelsenkirchener Straße. Die Jury eines internationalen Architekturwettbewerbs votierte Anfang 2003 aus 37 eingereichten Arbeiten einstimmig für den Entwurf der Tokioter Architekten Kazuyo Sejima und Ryue Nishizawa, deren Bürogemeinschaft unter dem Kürzel SANAA firmiert (Sejima, Nishizawa & Associates). In enger, kreativer Zusammenarbeit von Bauherren, Architekten, Designern und Baufachexperten wurde dieser Entwurf in den Folgemonaten weiterentwickelt. Unter den bemerkenswerten Innovationen zur Realisierung des Gebäudeentwurfs ragt ein kostenreduzierendes Energiekonzept heraus: Es ermöglicht der Zollverein School, das auf der Zeche noch immer geförderte thermische Grubenwasser als Energiequelle zu nutzen.

SANAA: Japanischer Rationalismus
Kazuyo Sejima und Ryue Nishizawa i SANAA stehen für die neue Generation des Japanischen Rationalismus. Das Avantgarde-Team ist international gefragt und gewann kürzlich auch den Wettbewerb für den Neubau des New Yorker Museum of Contemporary Art. Für den Neubau der Zollverein School of Management and Design hat SANAA ein Gebäude entworfen, das die ebenso funktionale wie auf Wirkung bedachte Grundidee der Zollverein-Architekten Schupp und Kremmer aufgreift. Sejima und Nishizawa bauen einen scharfkantigen, hellen Kubus mit einer Grundfläche von 35x35 Quadratmetern und einer Höhe von 34 Metern. Der in seiner Formensprache äußerst puristische Entwurf entspricht nach Ansicht der Jury ohne Einschränkung der Mehrschichtigkeit der Aufgabe. Dabei wird die formale Geschlossenheit des überdimensionalen Kubus durch eine unregelmäßige Anordnung der Fensteröffnungen durchbrochen und entfaltet als fernöstliches Pendant zur strengen Bauhausqualität eine nahezu poetische Kraft. Der Entwurf wirke, so hat der Direktor des New Yorker MoMA, Glenn D. Lowry, beim Betrachten des Modells einmal bemerkt, "wie der Einbruch von Jazz in eine klassische Komposition".

Flexibilität und Offenheit
Vor allem die innere Aufteilung des Gebäudes kann von außen nicht abgelesen werden. Die Zollverein School of Management and Design erhält ein Raumgefüge, das ein hohes Maß an Flexibilität und Variabilität vorsieht und in seiner Offenheit zu unterschiedlichen Formen der Kommunikation und Kooperation einlädt. Das Flächenangebot von ca. 4.000 qm umschließt Büro- und Besprechungsräume, Projekt- und Computerräume, Ateliers, Werkstätten sowie zentrale Einrichtungen wie eine Cafeteria, Mediothek, ein Foyer und den großen Vortragssaal. Die Zollverein School wird im Hinblick auf den geplanten Designgewerbepark am wachsenden Standort Zollverein die Brückenfunktion zwischen Lehre, Forschung und praktischer Umsetzung wahrnehmen.

zollverein-school.de/presse
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